Christian Kretke

 

  • geboren 1977 in Wriezen und aufgewachsen in Bad Freienwalde, Brandenburg
  • wohnt und lebt seit 2001 in Berlin Pankow
  • arbeitet in der IT an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin
  • studiert nach seinem Bachelorabschluss in Business Administration berufsbegleitend im Master-Studiengang „Nachhaltigkeits- und Qualitätsmanagement“
  • verheiratet, zwei Kinder
  • passionierter Fotograf

Kunst aus einer ganz eigenen Perspektive – und von Hand gemacht: Vor über zehn Jahren entdeckte der Autodidakt und passionierte Hobbyfotograf die Analogtechnik für sich. Gegenüber der Digitalfotografie eröffnet sie ihm unbegrenzte Gestaltungsmöglichkeiten. Durch die Wahl des verwendeten Filmmaterials nimmt Christian Kretke künstlerisch Einfluss auf den Charakter seiner Bilder, schon bevor er ein Motiv ablichtet. Er entwickelt seine Fotos in der Regel selbst und gestaltet auch hier.

Nichts ist, wonach es aussieht: Kretke fotografiert vorwiegend mit abgelaufenen Filmen, die er oft absichtlich ‚falsch’ entwickelt. Dadurch zeigen seine Aufnahmen Objekte, die im Foto anders erscheinen, als der Betrachter meint, sie in der Realität zu sehen. Der Fotograf crossed Diafilme und bereitet sie als Farbnegativfilme auf. Dadurch entstehen ungewöhnliche Farbverschiebungen und Farbstiche.

„Bei der Analogfotografie konzentriert man sich intensiv auf das Motiv und auf die Bildkomposition. Bilder, aufgenommen mit ‚alten’ und ‚einfachen’ Kameras und gebannt auf abgelaufenes Filmmaterial, halten Überraschungen bereit. Man hält inne, beim Fotografieren und beim Betrachten eines Bildes. Die Fotografie entschleunigt – als Gegenpart zum schnellen, kurzlebigen Alltag.“

Der besondere Blick: Kretke sucht seine Motive nicht, sie erscheinen beim Vorübergehen, sind einfach da. So wird die Ampel, ein Kaugummiautomat oder ein altes Verkehrsschild, das seine besten Tage schon hinter sich hat, zu einem ins Bild gesetzten Erzählstück.

Wenn Bilder sprechen könnten: Bei Christian Kretke tun sie genau das. Viele seiner Motivgegenstände haben selbst schon einiges „gesehen“ und würden viel erzählen können, wenn sie es denn könnten. Doch die Menschen hören nicht, trotten oder hetzen vorüber. Kretke gibt den Alltäglichkeiten Aufmerksamkeit und Raum, filtert aus dem Stadtgeflecht urbane Banalitäten heraus. Im Fotos werden sie endlich wahrgenommen.

Die meisten der hier gezeigten Fotos entstanden zwischen 2011 und 2016 und bilden einen Querschnitt aus verschiedenen Berlin-Serien des Fotografen. Nach seinem Ausstellungsdebut in der Galerie der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin im Januar 2013 folgten Schauen im Lomography Galery Store in der Berliner Friedrichstraße und in den Räumen des Studentenwerks in Berlin-Mitte. 2014 lud die Galerie C.Keller im Altstadtzentrum von Weimar Kretke ein, seine Werke einem breiten Publikum zu präsentieren. Diese bis jetzt erfolgreichste Ausstellung stellte der Fotograf unter den Titel „Nix mit Goethe“ .